01.03.2022
Ordnungsgemässe Höhensicherung auf Baustellen, im Wald oder bei Wartungsarbeiten ist ein besonders wichtiges und manchmal recht komplexes Thema. Ob die Vorkehrungen ausreichend sind, hängt von mehreren Faktoren, die sich einfach berechnen lassen. In diesem Blogpost von Safety-Pro erklären wir Ihnen, wie sich die Sturzhöhe einfach errechnen lässt, damit Sie stets für bestmöglichen Fallschutz sorgen können.
Warum Absturzsicherung?
In der Schweiz gelten bestimmte Vorschriften, die das Anbringen von geeigneten Vorrichtungen zur Höhensicherung bei Arbeiten in der Höhe regeln. Doch der Fallschutz dient fernab der Vorschriften auch als unverzichtbare Sicherheit und mentale Entlastung für Arbeitskräfte mit Höhenangst. So kann sich die abzusichernde Person vollständig auf die Arbeit konzentrieren, was der Qualität der Arbeit ebenfalls zugutekommt.
Darum ist Sturzhöhe ermitteln so wichtig
Wussten Sie? Ob jemand optimal gesichert ist, hängt im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung nicht hauptsächlich von der Wahl eines passendes Auffanggurtes nach Körpergewicht, sondern an erster Stelle von der Sturzhöhe und dem passenden Verbingungsmittel ab. Mit der Sturzhöhe ist allerdings nicht zwingend die tatsächliche Höhe, in der gearbeitet wird, gemeint, sondern die benötigte Strecke unterhalb des Anschlagpunktes, den die Ausrüstung im Falle eines Absturzes braucht, um die Person sicher aufzufangen. Die korrekte Berechnung der Sturzhöhe ist also essenziell, um das richtige Verbindungsmittel zu wählen und so für ordnungsgemässen Fallschutz zu sorgen. Ist die Sturzhöhe grösser als der tatsächliche Freiraum unter dem Arbeitenden, schlägt er im Falle eines Sturzes auf dem Boden auf, ganz egal wie reissfest der Gurt ist.
Sturzhöhe berechnen - so gehts!
Die Sturzhöhe lässt sich grundsätzlich aus drei Grössen ermitteln:
- Exakte Länge des Verbindungsmittels mit Falldämpfer (maximale Gesamtlänge 200 cm).
- Position des Anschlagpunktes: maximal zwei Meter ober- oder unterhalb der Anschlagöse am Arbeiter.
- Wie lang reisst der Falldämpfer auf? Verlängerung des Falldämpfers.
Als Zwischensumme von Punkt 1 und Punkt 2 ergibt sich die Fallstrecke von maximal vier Metern. Hinzu kommt dann der Wert aus Punkt 3. Doch wie wird die Verlängerung durch den Falldämpfer berechnet? Der Wert ist abhängig vom Gewicht des Abzusichernden, von der Strecke des freien Falls und vom gewählten Anschlagmittel. Nach der Norm EN 355 dürfen es bei einem Körpergewicht von 100 kg maximal 1,75 m sein.
Rechenbeispiel Sturzhöhe
Damit Du im Zweifelsfall Deiner Sorgfaltspflicht nachkommen und die Sturzhöhe ohne Komplikationen berechnen kannst, haben wir ein Rechenbeispiel vorbereitet, welches sich bestens als Vorlage für weitere Berechnungen nutzen lässt.
Ausgangslage:
- Verbindungsmittel unter den Füssen befestigt (+2 m)
- Länge Verbindungsmittel 2 m
- Körpergewicht: 100 kg
- Körperhöhe bis zur Anschlagöse: 1,5 m
Zwischenrechnung:
2 m (Länge Verbindungsmittel) + 2 m (Anschlagpunkt) = 4 m Fallstrecke -> Nun kannst Du den Aufriss des Falldämpfers mithilfe der Fallstrecke und des Anwendergewichts aus den Angaben des Falldämpfer-Herstellers entnehmen. In diesem Fall liegt der Aufriss des Falldämpfers bei 1,1 m.
Berechnung:
2 m (Länge Verbindungsmittel) + 1,1 m (Aufriss Falldämpfer laut Hersteller-Tabelle) + 1,5 m Körper (Anschlagöse) + 1,0 m Sicherheitsabstand = 5,6 m
Wartung nicht vergessen
Denken Sie unbedingt daran, dass eine regelmässige Wartung und Prüfung der Absturzsicherungselemente (PSA, Anschlageinrichtung, Verbindungsmittel, Gurte) durchgeführt werden muss, damit eine sichere Benutzung auf Dauer sichergestellt werden kann.
Safety-Pro ist Ihr Ansprechpartner rund um Höhensicherung
Sie sind auf der Suche nach hochwertiger Absturzsicherung? Im vielfältigen Sortiment von Safety-Pro werden Sie fündig! Bei Fragen oder sonstigen Unklarheiten steht Ihnen Safety-Pro jederzeit zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!